Der Berliner Maler Jens Hausmann ist seit vielen Jahren einer der auffälligsten mitteleuropäischen Maler im Themenbereich der Architektur. Wobei bereits dieses Label etwas irreführend ist, denn Hausmann geht es um Malerei nicht um Architektur.
Er ist im Besten Sinne ein Konstruktivist, denn seine Architekturen und Bildräume sind Konstruktionen. Viele seiner architektonischen Formen basieren zwar auf realen Gebäuden, aber diese Gebäude sind lediglich der Auslöser zur Gestaltung eines Bildes. Seine Szenarien sind konstruierte Realität – kein Abbild einer Realität.
Obwohl mit den Landschaftsausschnitten und Vegetationen, die seine Bilder bevölkern, in gewisser Weise ein romantisches Element aufzuscheinen scheint, ist diese Konfrontation Kultur-Natur nicht im Sinne der Romantik zu verstehen. Denn Hausman macht in seinen Bildern deutlich, daß auch die Natur nicht mehr das vom Menschen unabhängige Andere und damit das Gegenteil von Kultur bildet, sondern im Zeitalter des Anthropozän selbst bereits „kulturell kontaminiert“ ist und längst nicht mehr unabhängig vom Menschen existiert. Selbst in den tiefsten Tiefseegräben, im Ewigen Eis und auf den Gipfeln der Berge sind die Auswirkungen der menschlichen Tätigkeit zu finden.
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