Dirk Krüll
About the artist
Dirk Krüll wurde 1958 in Düsseldorf geboren. Er hat mehrere Foto-Ausbildungen absolviert. Nach der Gesellenprüfung ging es an die Kunstakademie nach Hamburg. Von dort wechselte er an die ehemalige Folkwang Schule (GHS Essen). Eigentlich wollte der Freigeist ja nie studieren – aber dann war es wohl doch eine tolle Zeit!
Nach dem Diplom arbeitete er für viele große Magazine in Deutschland (wie Geo, Stern, FAZ-Magazin) sowie einige internationale Verlage. Später kamen auch größere Corporate-Jobs mit eigenständigen Gestaltungsmöglichkeiten hinzu, wie zum Beispiel die Kalenderproduktionen für Standox/DuPont.
Thematischer Schwerpunkt seiner freien Projekte und künstlerischen Fotografie sind unter anderem die Auswirkungen der Industriearbeit im Ruhrgebiet, in der ehemaligen DDR sowie in China und der Mongolei. Dazu gab es mehrere Preise, Stipendien und Ausstellungen (zum Beispiel in der ständigen Sammlung im Ruhrmuseum/Zeche Zollverein und im „zeitgeschichtlichen Forum Leipzig). Ein weiterer Schwerpunkt liegt zur Zeit in der Visualisierung der Plastik-Problematik mit seinem Projekt „Plastic Army.
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Dirk Krüll was born in 1958 in Düsseldorf. He completed several photo training courses and after the journeyman’s examination went to the art academy in Hamburg. From there he changed to the former Folkwang School (GHS Essen). Actually, the free spirit never wanted to study – but in any case, it must have been a great time!
After his diploma he worked for many big magazines in Germany (like Geo, Stern, FAZ-Magazin) as well as some international publishers. Later, he also took on larger corporate jobs with independent design options such as calendar production for Standox/DuPont.
The themes of his freelance projects and artistic photography include the effects of industrial work in the Ruhr area, the former GDR, China and Mongolia. His current works, particularly “Plastic Army”, focuses on the problem of sculpture.
He has been awarded several prizes, scholarships and exhibitions. For example, his works are in the permanent collection of the Ruhrmuseum/Zeche Zollverein and in the “zeitgeschichtliches Forum Leipzig”.
GEBOREN | BORN
1958 in Düsseldorf
GENRE
Fotografie/Photography
LAND | COUNTRY
Germany
ABSCHLUSS | DEGREE
Folkwang Schule Essen
KÜNSTLER-STATEMENT | ARTIST STATEMENT
CURRICULUM VITAE
Ausstellungen (Auswahl) | Selected Exhibitions
1998
Haus der Deutschen Geschichte in Bonn: „GIs in Deutschland“
1999
Gropiusbau in Berlin: „50 Jahre BRD“, „Ehemalige Kombinate“
2005-2011
Wissenschaftspark Gelsenkirchen mit Themen zum Ruhrgebiet
2010
Ruhrmuseum Essen: „Ruhrgebiet: Bolzplätze, Tierzuchtvereine …“
Kunstmuseum Mülheim: „Chinesische Kokerei“
2015
Wissenschaftspark Gelsenkirchen: Projektzeit: „Kohleregion: Shanxi“
Triennale der Photographie Hamburg: „Kohleregion: Shanxi“
Galerie Z22 Berlin: „creatures“
Auszeichnungen (Auswahl) | Selected Awards
Stern-Journalistenpreis
Kodak-Nachwuchswettbewerb (Hauptpreis: GI´s)
Wissenschaftsreportage (1. Preisträger Reportage 2001: „Dummies“)
Förderstipendium VG Bild-Kunst (2004: „Bonner Republik“, 2010 „Kohleregion in China“, 2016: „Kohleabbau in der Mongolei“)
PDN Photo Annual Award in Corporate Design 2011 + 2012
IPA Lucy Award 2012: 1st Prize in Category „Automobile Advertisement“
One Eyeland Award 2012 Gold: „Advertising Automotive“
One Eyeland Award 2015 Bronze in Editorial: „Shanxi: Coal Region“
One Eyeland Award 2018 Gold (für Plastic Invasion) Kategorie FineArt
ZENTRALE WERKE | KEY WORKS
Dirk Krüll, RIESA , 1993, 59 x 76 cm, c-print auf Hahnemühle PhotoRag, ED 5 + 2 AP
“Ein grundlegendes Moment der fotografischen Erfassung liegt in der Isolierung und Stilisierung einzelner Momente aus dem räumlichen und zeitlichen Kontext. Es interessieren mich bei dieser Arbeit die Spuren, die die Strukturen des Arbeits- und Lebenszusammenhanges im menschlichen Habitus zeigen und damit auf den gegenwärtigen gesellschaftlichen Zustand verweisen. Der persönliche und gesellschaftliche Identitätsverlust fällt in einer Zeit, in der zwar die alten Werte größtenteils abgelegt wurden, die neuen aber noch nicht angenommen werden. Somit steht die Auszeit des Arbeiters in diesem Motiv analog zur Transformation der Arbeitswelten.
Im November 2016 erwirbt die Stiftung „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig“ 31 Exponate aus meiner Fotoarbeit: „Die ehemaligen Kombinate“ , Industriearbeit in Ost-Deutschland in der Wendezeit, für ihre Sammlung und die geplante neue Dauerausstellung im Jahr 2018.”
Dirk Krüll, Invasion-Sea 2018
Dirk Krüll, Kaninchenzüchter
“Für das Ruhrmuseum Essen (Zeche Zollverein) und den Werkbund entstanden einige Fotoserien zum „typischen“ Ruhrgebiet. In der Absicht, möglichst keine Klischees zu bedienen, fotografierte ich unter anderem bei Tierzüchtern, auf Bolzplätzen und in Arbeitersiedlungen. Thematisch und visuell fühlte ich mich dabei an meine Studienzeit auf der Gesamthochschule Essen (Folkwang Schule) zurückversetzt – da lag es nahe, analog auf Negativmaterial 4,5 x 6 zu fotografieren. Alles in allem hat diese Arbeit sehr viel Spaß gemacht; die Ruhrgebietsmentalität ist einfach unübertroffen.”