Eilike Schlenkhoff

About the artist

Eilike Schlenkhoff wurde 1984 in Herne geboren. Sie lebt und arbeitet in Wuppertal. Von 2005 bis 2013 studierte sie an der Kunstakademie Münster und wurde Meisterschülerin von Prof. Cornelius Völker. Ab 2016 erhielt Schlenkhoff ein Förderprogramm Bildende Kunst der Volksbank Münster. 2017 folgte ein Stipendium der Kulturstiftung Sparkasse Unna. 2018/19 wurde Eilike Schlenkhoff der Ramboux-Preis der Stadt Trier verliehen.

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Eilike Schlenkhoff was born 1984 in Herne. She lives and works in Wuppertal. From 2005 to 2013 she studied at the Academy of Fine Arts Münster and became master student of Prof. Cornelius Völker. From 2016 onwards she received an artist promotion program of the Volksbank Münster. In 2017 Schlenkhoff received a fellowshio of the Kulturstiftung Sparkasse Unna. In 2018/19 Eilike Schlenkhoff was honored with the 1. Prize Ramboux Art Award of th ecity of Trier.

GEBOREN | BORN

1963 in Bassum

GENRE

Objektkunst, Mixed Media | Object Art, Mixed Media

LAND | COUNTRY

Deutschland/Germany

ABSCHLUSS | DEGREE

Hochschule für bildende Künste, Braunschweig/Academy of Fine Arts, Braunschweig

KÜNSTLER-STATEMENT | ARTIST STATEMENT

01.

Abstraktion + Dinghaftes Objekt | Abstraction + Material Object

Ein Pinselstrich, ein Farbfleck, eine zeichnerische Geste – solche und andere Bildelemente der abstrakten Malerei haben zahlreichen Künstlern Anlass zu intensiven Untersuchungen gegeben, aus denen nicht selten ein ganzes Lebenswerk entstanden ist. Auch Eilike Schlenkhoff widmet sich derart fundamentalen Formen des Malerischen, doch betreibt sie eine künstlerische Camouflage, die mit einer überraschenden Umwertung der bildnerischen Mittel einhergeht: Mit großer Lust am Experiment arbeitet sie an einer Überwindung vermeintlicher Gegensätze, denn das Abstrakte wird plötzlich zum dinghaften Objekt, gewinnt an Raum, ändert seinen Zustand, seine Bedeutung.

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A brushstroke, a splash of paint, a drawn gesture – these and other visual elements of abstract painting have induced many artists to undertake intensive explorations, which have not uncommonly given rise to an entire life’s work. Eilike Schlenkhoff also devotes herself to these kinds of fundamental forms of painting, but she pursues a sort of artistic camouflage that goes hand-in-hand with a surprising reevaluation of the means of creating pictures: taking a palpable pleasure in experimentation, she works on overcoming supposed opposites, as the abstract suddenly becomes a material object, takes on dimension, and alters its state, its meaning.

02.

Wesenhaftigkeit des Gegenstandslosen | Entity of the Non-Objective

In den letzten Jahren hat sich daraus ein komplexer malerischer Kosmos entwickelt, der im Umgang mit den Farbfiguren ganz verschiedene Spielarten erkennen lässt. Grundlage ihrer Bildfindungen ist dabei fast immer eine monochrome Fläche, die zum Resonanzboden pseudo-plastischer Erscheinungen wird. Das können singuläre Gebilde sein, ein saftiger Pinselstrich zum Beispiel, der seinen Schatten auf den Bildgrund wirft – und so zum ominösen Flugobjekt mutiert. Andere solcher Farbspuren werden an einem gemalten Nagel aufgehängt oder über eine Leine geworfen als wären es Würste oder nasse Wäschestücke. Wie sehr Eilike Schlenkhoff die Wesenhaftigkeit des an sich Gegenstandslosen forciert, offenbaren mitunter auch die lustvoll assoziierten Bildtitel – darunter ein „Komposthaufen“, ein hockender „Uhu“ oder eine „Gurke, liegend“.

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In recent years this has led to the development of a complex pictorial cosmos whose treatment of painted figures allows us to perceive very different variations. Her pictorial inventions are almost always grounded in a monochromatic surface, which becomes a kind of sounding board for pseudo-sculptural manifestations. These might be individual entities – a juicy brushstroke, for example, casts its shadow across the pictorial ground and so mutates into an ominous flying object. Other traces of paint may be hung on a painted nail or tossed over a line as if they were sausages or laundry. How much emphasis Schlenkhoff places upon the intrinsic essence of a non-representational figure is also revealed by the sensorial titles of her pieces, which include Compost Pile, a crouching Owl, or a Cucumber, Reclining.

03.

Doppelter Kunstgriff | Double Artifice

Von der Raumillusion zum echten Täuschungsmanöver ist es schließlich nur ein kleiner Schritt. Dies verdeutlicht eine weitere Werkgruppe, die „Bildbeschädigungen“ aller Art vor Augen führt – etwa denn, wenn sich eine Öse von hinten durch die Leinwand durchzudrücken scheint oder eine Farbfläche von hässlichen Kratzspuren überzogen ist. Hier allerdings vollzieht Eilike Schlenkhoff einen doppelten Kunstgriff, denn wider Erwarten handelt es sich nicht um eine zeichnerische Imitation, sondern um eine reale Verletzung der Malschicht.

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Ultimately, it is only a small step from spatial illusion to a genuinely deceptive maneuver. This can be seen in another group of works, which shows us Visual Damages of all sorts – for instance, when an eyelet appears to stick out through the canvas from behind, or a painted plane is covered by ugly scratches. Here, however, Schlenkhoff succeeds in a misleading stratagem, because, against all expectations, this is not a drawn imitation, but a real damage to the layers of paint.

CURRICULUM VITAE

Einzelausstellungen | Solo exhibitions (Auswahl | selection)

2020
Rasche Ripken, Berlin

2019
Gundula in Blau, Kunstverein Unna

2018
Stadtmuseum Simeonstift, Trier

2017
Quetschkommode, Kunstverein Unna

2016
Banalitäten, Stadtgalerie Altena
Peripherien, Galerie Clowns & Pferde, Essen

2014
Utopiastadt, Wuppertal

2013
Blumenkohl für Sarah, Galerie Marion Scharmann, Köln

Gruppenausstellungen | Group exhibitions (Auswahl | selection)

2020
Gesammelt und gesichtet. Ausgewählte Neuzugänge, Stadtmuseum Simeonstift, Trier
Shaped, Kunstverein Mönchengladbach
PRISMA, Rasche Ripken, Berlin

2019
Vereint – Kunst aus den Sammlungen der Sparkassen,
Finanzministerium Schleswig-Holstein, Kiel
NEUN. Förderpreis Kunst, Haus am Roggenmarkt, Münster

2018
Raumbilder – Bildräume, Kunsthalle Cloppenburg

2017
Ausstellung zum DEW21 Kunstpreis, Museum U, Dortmund
Ausstellung zum Hans-Purrmann-Preis, Kulturhof Speyer
Good News, Kunstverein Ahlen
Die Große, Museum Kunstpalast, Düsseldorf

2016
Kunst jetzt – Ausstellung zum Ida-Gerhardi-Förderpreis, Städtische Galerie Lüdenscheid
DEK 4, Stadtgalerie Altena
Cornelius Völker und Meisterschüler, Städtische Galerie Eichenmüllerhaus, Lemgo

2015
Zeit, Ausstellung zum Förderpreis QQ-Art, Hilden
Wild & sanft. Junge Kunst aus der Kunstakademie Münster, WGZ-Bank, Düsseldorf
Die Blaue Reiterin und ihr Freundeskreis, Frauenmuseum Bonn

2014
Personal pictures, Neuer Kunstverein Wuppertal
Falscher Hase, Galerie Münsterland, Emsdetten

2013
Malernormalaktivitäten, Landesvertretung NRW, Brüssel
Junge Kunst im Ruhrgebiet. Ausstellung zum Wilhelm-Zimolong-Preis,
Alte Spedition, Gladbeck
Förderpreisausstellung der Kunstakademie Münster, Kunsthalle Münster
Camera Obskur, Kunstraum Düsseldorf

2012
Das Geschlecht der Arbeit, Kunstverein Gelsenkirchen

2011
Das dritte Nasenloch, Bayer-Erholungsheim, Leverkusen

2009
Was machen wir mit Jonas?, Rathausgalerie Lippstadt

2008
Malerei 2008, Westfälischer Kunstverein, Münster

ZENTRALE WERKE | KEY WORKS

Eilike Schlenkhoff: Ding, 2020, Öl auf Leinwand, 50 x 40 cm

Eilike Schlenkhoff: Shaped, 2020, Ausstellungsansicht Kunstverein Mönchengladbach

Eilike Schlenkhoff: Prisma, 2020, Ausstellungsansicht Rasche Ripken, Berlin