Deutscher Maler und Fotograf
* 10. Mai 1899 in Lüttich/ Belgien; † 25. Februar 1975 in Berlin
Das künstlerische Schaffen von Fritz Kuhr wird entscheidend vom Bauhaus beeinflusst. Als junger Mann geht er 1924 nach Weimar ans Bauhaus. Dort wird er Schüler von Paul Klee, der ihn nachhaltig prägt. Neben der Malerei widmet er sich auch der experimentellen Fotografie. Kuhr vertritt die Studentenschaft im Meisterrat und beeinflusst auf diese Weise die Kursrichtung des Bauhauses mit. 1925 folgt er dem Bauhaus nach Dessau. Hier arbeitet er ab 1927 in der Werkstatt für Wandmalerei. Die Ausgestaltung des Ateliers und der Wohnung von Klee erfolgt nach Kuhrs Entwürfen. Ab 1929 ist er als Lehrer für gegenständliches Zeichnen sowie für Akt und Porträt am Bauhaus tätig und beteiligt sich an Kollektivausstellungen des Bauhauses und Werkbundes. Als die Nationalsozialisten 1930 führende politische Kraft in Dessau werden, siedelt Kuhr nach Berlin über, wo er fortan als freischaffender Maler arbeitet. Es folgen regionale Einzel- und internationale Kollektivausstellungen. Ernst Ludwig Kirchner, der Kuhrs Schaffen seine besondere Aufmerksamkeit schenkt, vermittelt ihm 1932 eine Ausstellung in Davos. Während des Nationalsozialismus gilt Kuhrs Kunst als „entartet“. Der Künstler zieht sich daraufhin in die innere Emigration zurück. 1943 und 1944 werden bei Bombenangriffen viele seiner Werke zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg beruft ihn Karl Hofer als Lehrer an die Hochschule für Bildende Künste Berlin. Bis 1971 beteiligt sich Kuhr an zahlreichen bedeutenden Ausstellungen in Deutschland, Europa und Übersee und ist mit Bildern 1968 auf der weltweiten Wanderausstellung „50 Jahre Bauhaus“ vertreten. Posthum folgen zahlreiche Einzel- und Kollektivausstellungen. Seine Werke sind international in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Fotografien des Künstlers befinden sich u.a. in den Sammlungen des Saint Louis Art Museum und im J. Paul Getty Museum (USA).
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